Unsere Fahrt zur TU Clausthal
„Falls Ihr Interesse habt, würde ich Euch nach Clausthal einladen, um Euch zu zeigen, was wir tun, was möglich ist und was man studieren könnte, um die Welt ein Stück besser zu machen. Wie wäre das?“ Eine AG-Fahrt an die Technische Universität Clausthal? Als ich Professor Goldmanns Mail las, bin ich erstmal vollkommen durchgedreht. Ein dreiviertel Jahr zuvor sind wir noch dabei, einen Interviewtermin für den Recyclingprofessor zu finden, der Vize-Präsident der Uni wird.
Einladung
Ein dreiviertel Jahr schreiben wir uns hin und wieder die aktuellen Nachrichten zum Thema Recycling: Über die Kreislaufflaschen-Werbung von Lidl, über das Interview mit ihm, über die Arbeitsblätter, die wir zum Thema Recycling erstellt haben und über ganz viele bunte Ostereier, die uns gewünscht werden… Und nun werden wir von ihm in seine Universität eingeladen! Vorsichtig schrieb ich in die Chatgruppe des Umwelt-Magazins, ohne klar zu sagen, wie großartig ich das finde. Kurze Zeit später kam dann heraus: Wir wären alle von so einer Reise begeistert. In den Sommerferien haben dann unsere damalige Ansprechperson unserer Schule und Herr Goldmann vereinbart, dass wir von Donnerstag bis Samstag in Clausthal-Zellerfeld zu Besuch sein werden, während Herr Goldmann Semesterferien hat. Ende der Sommerferien kam dann das von Herrn Goldmann konzipierte Programm – Und dann ging es auch schon bald los. Die Reise war wirklich großartig.
Bergwerkmuseum Rammelsberg
Wir waren in dem Bergwerk Rammelsberg und haben eine private Führung bekommen. Weil wir so viele Fragen gestellt haben, kamen irgendwann die Besucher der nächsten Führung bei uns an. Wir durften Wände mit Teelöffeln abkratzen! Viele Abschnitte der Gänge waren zu großen Teilen leuchtend grün, rot, lila oder weiß. Anhand einer weißen Stelle wurde uns erklärt, dass das weiß sei, weil die Stelle ein Salz sei. Die ganze Höhle enthalte viele versch… „Oh, lecker“ sagte eines unserer Mitglieder aus der siebten Klasse – „Kann man das essen?!“ Sie pflückte sich einen Salzkrümel auf und aß ihn. Stephan, unser „Grubenführer“ führte seinen Satz noch zu Ende mit „viele verschiedene Salze“ und erklärte dann, dass das natürlich kein Kochsalz sei. Alle chemischen Verbindungen, die aus einem Metall und einem Nichtmetall bestünden, nenne man „Salz“. Mögliche Folgen eines Verzehrs dieses Salzes könnten Durchfall oder Übelkeit sein – nichts Dramatisches. Naja, letztendlich ist dann glücklicherweise nichts passiert. Danach durften wir noch Interviews mit ihm führen und ganz viele wirklich spannende Experimente durchführen, durch die wir verstanden haben, wie Erze aus den Gesteinen herausgearbeitet und voneinander getrennt werden. Chemie kann ganz schön Spaß machen!
TU Clausthal
Am nächsten Tag haben wir eine dreistündige Vorlesung von Herrn Goldmann vorgetragen bekommen – drei Stunden, weil wir eifrig Fragen gestellt haben:). In seinem Institut haben wir dann Computer zerschreddert und dessen Einzelteile maschinell sortiert. Nach furchtbar leckeren Schnittchen von der TU Clausthal sind wir dann – auf der Fahrt weiter über Recycling redend – nach Goslar in das größte Elektrorecyclingwerk Europas gefahren. Später haben wir noch eine Firma besucht, die die IT fürs Recyceln bereitstellt. Das war alles großartig und unfassbar spannend! Beide Abende war Herr Goldmann noch mit in unserer Unterkunft und hat weitere Fragen beantwortet und Interviews gehalten. Die TU Clausthal ist eine der vier Unis weltweit, die die Forschung zum Thema Recycling bereitstellen und Recyclingstudiengänge anbieten. Die „Recyclingregion Harz“ wird auch gerne „Silicon Valley für Recycling“ genannt und wurde von der TU ins Leben gerufen. Über 70 Prozent unser AG können sich sehr gut vorstellen, in Clausthal zu studieren. Auf jede*n Studierende*n kommen durchschnittlich zehn Arbeitgebende zu.
Ein kleiner Eindruck der auf der Fahrt besprochenen Themen
Video: Unsere Fahrt zur TU Clausthal
Bildquelle:
Titelbild: Von Matthias Süßen – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=81862626