Monacos Ökofürst und das Problem mit dem Luxus

Fürst Albert II. von Monaco, genannt der „Ökofürst“ scheut nichts, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Er schreibt Bücher, taucht zu verblichenen Korallen oder fährt von einer russischen Wetterstation aus zum Nordpol. Doch gleichzeitig gilt Monaco, das zweitkleinste Land der Welt, als Staat der Reichen und auch sein Fürst lebt gerne im Luxus. Schafft er es, aus dem reichen Monaco ein nachhaltiges Land zu machen? Welche Klimaschutzziele wurden für das Land entwickelt?

Freiwilligkeit ist das Gesetz in Monaco

Monaco soll bis 2050 klimaneutral werden – fünf Jahre später als Deutschland. Gegenüber von den Emissionswerten von 1990 soll das Land im Jahr 2030 55 Prozent weniger CO₂ ausgestoßen haben. Wie soll das erreicht werden? Hierbei wird in Monaco vor allem auf Initiativen der einzelnen Sektoren gesetzt und auf ein freiwilliges entwickeltes System: Der „Pacte National pour la Transition Énergétique“, der nationale Pakt für die Energiewende. Das ist eine Art CO₂-Spar-Programm, das Unternehmen und Privatpersonen zeigt, wie stark sie die Umwelt belasten und vor allem, wie sie nachhaltiger leben können. Am Ende jedes Jahres wird dann eine Bilanz gezogen für die nächsten Jahre und die engagiertesten Teilnehmer*innen werden gewürdigt. Viele monegassische Hotels haben daraufhin Initiative ergriffen und zum Beispiel dafür gesorgt, dass man von Flughafen Nizza aus möglichst CO₂-arm nach Monaco kommt… Deshalb gibt es nun häufig Bus-Shuttles zum jeweiligen Hotel und E-Auto-Ladestationen in den Parkhäusern der Hotels. Mittlerweile haben fast 90 Prozent aller Hotelzimmer grüne Zertifikate.

Sicht auf Monaco

Ein naturzerstörendes und nachhaltiges Stadtviertel?!

Es wird darauf hingearbeitet, dass möglichst viele Gebäude in Monaco mit Solarpaneelen versorgt werden können. Dafür gibt es zwar keine nennenswerten, uns bekannten Regeln, aber der Wille ist da und 8.000 Quadratmeter Solarpaneele gibt es schon. Durch ein Projekt zur Vergrößerung von Monaco soll Solarenergie noch weiter verbreitet werden: Bald soll ein sechs Hektar großes Stadtviertel fertiggestellt werden. Das „Anse du Portier“ ist mitten ins Meer gebaut und wird wohl einige Folgen haben für die Meeresbewohner, die normalerweise dort gelebt haben. Gleichzeitig soll es aber ein nachhaltiges Stadtviertel werden. Fürst Albert II wollte anfangs ein Projekt ohne Folgen für Natur, doch das, so wurde ihm gesagt, sei nur möglich, indem es abgesagt werde. Also hat man in Monaco dafür gesorgt, dass die betroffenen Lebewesen an einen ruhigen Ort im Mittelmeer gebracht werden. Tonnen an Seegras, Tonnen an Steinen wurden also umdeponiert. Was das für Konsequenzen für die Natur hat, ist ungewiss oder wird verschwiegen. Trotz allem soll das Stadtviertel ein Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit werden – durch Solarenergie und Wärmepumpen.

Bis 2020 sollte die Energieeffizienz Monacos sowie die Nutzung erneuerbarer Energie um 20 Prozent verbessert beziehungsweise erhöht werden.

In Monaco gibt es einen riesigen Jachthafen. Einige Meeresregionen bei Monaco sind aber auch Schutzgebiete: Bei dem Stadtteil Larvotto gibt es ein 50 Hektar großes Schutzgebiet und eine Steilküste wurde unter Schutz gestellt. Auch wird in Monaco Müll getrennt, Einwegplastik soll in Monaco bis zum Jahr 2030 ausgelaufen sein  (Plastikstrohhalme, -becher und -tüten sind bereits verboten) und es wird auf nachhaltige Mobilität gesetzt. Nicht nur, in dem die Hotels – was ja auch ehrlicherweise ein bisschen lachhaft ist – einen Shuttle vom Flughafen aus anbieten, sondern auch durch 390 E-Fahrräder und eine Hybridbusflotte. 2016 gab es schon 22 mit einem speziellen Biodiesel betriebene Busse.



Quellen

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